Hygiene in der Medizin – Krankenhaus, Pflege- und andere Gesundheitseinrichtungen
Hygiene und Medizin gehören zusammen wie Topf und Deckel. Den meisten PatientInnen und BesucherInnen von Krankenhäusern oder anderen Gesundheitseinrichtungen ist nicht bewusst, wie viel Arbeit im Hygienemanagement erforderlich ist, um ihren Aufenthalt so sicher wie möglich zu gestalten.
Die Hygienemaßnahmen reichen von Händedesinfektion über Sterilisation von medizinischen Instrumenten bis zum Tragen von Schutzkleidung. Sie alle sind essenziell für die Prävention von Infektionskrankheiten.
In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die enorme Rolle von Hygiene in der Medizin. Außerdem wird es um die spezifischen Maßnahmen zur Vermeidung der Übertragung von Infektionskrankheiten gehen.
Definition: Was ist medizinische Hygiene?
Hygiene bezieht sich im Allgemeinen auf Maßnahmen zur Aufrechterhaltung und Förderung der Gesundheit und zur Verhinderung von Krankheiten. Verschiedene Verhaltensweisen und Methoden zielen darauf ab, das Risiko von Infektionen zu minimieren und die Ausbreitung von Krankheitserregern zu kontrollieren.
Die medizinische Hygiene konzentriert sich speziell auf Maßnahmen zur Vorbeugung von Infektionen und Krankheiten im Gesundheitswesen, insbesondere in Krankenhäusern und Kliniken. Dies beinhaltet verschiedene Aspekte – etwa Desinfektion und Sterilisation von medizinischen Instrumenten, Schutzkleidung und -ausrüstung, Händehygiene und die zuverlässige Kontrolle von Infektionsschutzmaßnahmen. (1)
Dass Händedesinfektion und steriles OP-Material zu den Grundlagen der Hygiene im Gesundheitswesen zählen, war nicht immer so. Auf dem langen Weg der medizinischen Entwicklung haben viele Persönlichkeiten entscheidende Entwicklungen zum Infektionsschutz beigetragen.
Hier sind einige wichtige Meilensteine in der Geschichte der Medizinhygiene zusammengefasst:
1846: Ignaz Semmelweis erkennt die Bedeutung der Händedesinfektion zur Verhinderung von Infektionen im Krankenhaus.
1867: Joseph Lister führt Antiseptika in der Chirurgie ein, um das Infektionsrisiko zu verringern.
1901: Robert Koch erhält den Nobelpreis für seine Arbeit in der Mikrobiologie und der Infektionskontrolle.
1928: Alexander Fleming entdeckt Penicillin, das erste Antibiotikum, das zur Behandlung von Infektionen eingesetzt werden kann.
1960er Jahre: Einführung von Einweg-Spritzen und -Nadeln, um das Risiko von Krankenhausinfektionen zu verringern.
2000er Jahre: Die Verwendung von elektronischen Krankenakten und computergestützten Überwachungssystemen trägt zur Verbesserung der Infektionskontrolle bei.
Die Hygieneprozesse in der Medizin haben eine lange Entwicklungsgeschichte und sind heute wichtiger denn je. Durch optimierte Prozesse soll die Verbreitung im Krankenhaus erworbener (sogenannter nosokomialer Infektionen) und Krankheiten vermieden werden.
Die Bereiche der Medizinhygiene umfassen unter anderem die Sterilisation von OP-Besteck, die Dekontamination bei ansteckenden Krankheiten und die Entsorgung von medizinischen Abfällen. Bereichsübergreifend ist eine gewissenhafte Händedesinfektion essenziell zur Vermeidung der Keimübertragung.
Es existiert eine Vielzahl von Protokollen für die einzelnen Prozesse, um eine möglichst hohe Hygienequalität zu erreichen. Zum Beispiel müssen bei der Sterilisation von OP-Besteck bestimmte Temperaturen und Zeiten eingehalten werden, um eine vollständige Abtötung von Keimen zu gewährleisten.
Diese Prozesse sind jedoch oft zeitaufwendig und erfordern viel Personal. NOA kann diese Probleme lösen, indem die Plattform in der Optimierung von Hygieneprozessen unterstützt und dadurch Zeit und Ressourcen spart.
Gesetzliche Grundlagen der Medizinhygiene in Österreich und Deutschland
Damit das Hygienemanagement bereichsübergreifend im öffentlichen Gesundheitsdienst funktioniert, benötigt es Gesetze, die einheitliche Hygienevorschriften formulieren. Da jeder Staat eigene Regeln aufstellt, haben wir im deutschsprachigen Raum einige der wichtigsten Gesetze aus Österreich und Deutschland verglichen.
Österreich:
Epidemiegesetz 1950: Das österreichische Epidemiegesetz formuliert Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten. Es enthält Bestimmungen zur Meldung von Infektionskrankheiten, Quarantänemaßnahmen und Hygieneanforderungen für medizinische Einrichtungen. (2)
Hygiene-Verordnung: Die Hygiene-Verordnung in Österreich legt die Mindestanforderungen für die Hygiene in medizinischen Einrichtungen (z. B. Arztpraxen) fest. Sie enthält Bestimmungen zur Personalhygiene, Vorgaben für Produkte wie Desinfektionsmittel und zur Infektionsprävention. (3)
Deutschland:
Infektionsschutzgesetz (IfSG): Das IfSG ist das wichtigste Gesetz zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten in Deutschland. Es enthält Bestimmungen zur Meldung von Infektionskrankheiten, Quarantänemaßnahmen und Hygieneanforderungen für medizinische Einrichtungen. (4)
Medizinproduktegesetz (MPG): In Deutschland gilt ein Medizinproduktegesetz. Dieses regelt die Herstellung, Zulassung und Überwachung von medizinischen Geräten und Produkten, einschließlich Hygieneanforderungen. (5)
Krankenhaushygiene – was fällt unter Hygiene im Krankenhaus?
Hygiene im Krankenhaus ist ein entscheidender Faktor für die Verhinderung von Infektionen. Sonst kann es zum Beispiel bei der Wundversorgung schnell zur Übertragung von Erregern mit schwerwiegenden Folgen kommen.
Die Präventivmedizin und Umweltmedizin umfassen zahlreiche Maßnahmen, wie beispielsweise das Tragen von Schutzkleidung, Händedesinfektion, Reinigung und Desinfektion von Instrumenten sowie die Aufbereitung von Medizinprodukten. Diese Maßnahmen sind in allen Bereichen des Krankenhauses wichtig, einschließlich OP-Sälen, PatientInnenzimmern, Wäschereien und Küchen.
Hygienemaßnahmen umzusetzen ist jedoch oft mit Herausforderungen verbunden, wie beispielsweise der Schulung des Personals, dem Zugang zu Ressourcen und dem Umgang mit multiresistenten Erregern. Ein effektives Hygienemanagement aller Hygienebereiche und eine klare Verantwortung für die Einhaltung von Hygienemaßnahmen sind daher von großer Bedeutung. Prozesse für die mikrobiologische Überwachung und Verbesserung der Hygiene müssen eingeführt werden, um die PatientInnensicherheit zu gewährleisten.
Hygiene in der Pflege: Worauf es in Pflege- und Altenheimen ankommt
Hygiene in der Pflege ist ein wichtiger Aspekt, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von PatientInnen zu gewährleisten. Hierzu gehören Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen oder das Tragen von Schutzkleidung. Aber auch das Reinigen und Desinfizieren von Oberflächen sowie die korrekte Entsorgung von Abfällen durch Hygienefachkräfte ist entscheidend.
Hygienemaßnahmen sind in allen Bereichen der Pflege wichtig, einschließlich der ambulanten und stationären Pflege sowie der Altenpflege. Hygienemaßnahmen in der Pflege umzusetzen kann jedoch herausfordernd sein, beispielsweise aufgrund von Zeitdruck, begrenztem Personal und mangelndem Zugang zu Ressourcen. Eine klare Verantwortung für die Einhaltung von Hygienemaßnahmen und effektives Prozessmanagement sind daher entscheidend.
Indem Hygienemaßnahmen eingehalten werden, kann die Verbreitung von Krankheiten reduziert und die PatientInnensicherheit verbessert werden. Dies ist besonders im Umgang mit älteren PatientInnen von großer Bedeutung.
Arztpraxis und Hygiene
Die Hygiene in Arztpraxen ist von enormer Bedeutung, um die Übertragung von Infektionskrankheiten zu verhindern und die Gesundheit von PatientInnen und Personal zu schützen.
Zu den spezifischen Hygienemaßnahmen gehören regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Bereiche wie Empfang, Wartezimmer, Behandlungsräume und sanitäre Einrichtungen. Zusätzlich erfordert die Praxishygiene eine gewissenhafte Händedesinfektion, sowohl vonseiten des Personals als auch der PatientInnen, und bei Bedarf das auch das Tragen einer Schutzmaske. Ein gesonderter Eingang für infektiöse PatientInnen kann das Risiko der Übertragung von Erregern zudem deutlich verringern.
Regelmäßige Überprüfungen und Hygieneschulungen des Personals sowie Sensibilisierung der PatientInnen helfen, Hygienevorschriften einzuhalten.
Hygiene in Rehabilitationseinrichtungen und bei anderen GesundheitsdiensleisterInnen
Hygiene spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in Rehabilitationseinrichtungen und anderen Gesundheitseinrichtungen, um die Verbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern. Dabei umfasst die Hygiene nicht nur die Reinigung von Oberflächen und Räumen, sondern auch die Einhaltung von Verhaltensregeln und die Verwendung von Schutzkleidung.
Besonders betroffen sind Bereiche wie Krankenzimmer, Untersuchungsräume, Wartebereiche und Sanitäranlagen. Hygienemaßnahmen, die in diesen Bereichen eingehalten werden sollten, sind zum Beispiel das regelmäßige Desinfizieren von Gegenständen und Oberflächen. Auch das Tragen von Einmalhandschuhen und Mundschutz sowie das Vermeiden von Kontakten zwischen infektiösen und nicht ansteckenden PatientInnen trägt zur Infektionsprävention bei.
Materialien für die Hygiene im medizinischen Bereich
In der Medizinhygiene wird einiges an Equipment eingesetzt, um eine effektive Desinfektion und Sterilisation durchzuführen. Dazu gehören beispielsweise Desinfektionsspender, Sterilisationsgeräte, Handschuhe, Schutzkleidung und Reinigungswerkzeuge. Das verwendete Equipment muss spezifischen Qualitätsanforderungen entsprechen, um maximal wirksam zu sein.
Das Monitoring und die Risikobewertung von Hygieneausrüstung sind wichtig, um sicherzustellen, dass es jederzeit einsatzbereit ist. Eine IoT-Anbindung an NOA ermöglicht die Überwachung von Ausrüstung wie Desinfektionsspendern, um den Füllstand von Desinfektionsmitteln und die Funktionstüchtigkeit zu kontrollieren. NOA kann auch verwendet werden, um die Daten von verschiedenen Geräten und Anwendungen zu sammeln und zu analysieren. Auf diese Weise wird die Effektivität von Hygienemaßnahmen verbessert und ein möglicher Engpass frühzeitig erkannt.
Mit NOA die Hygiene im Gesundheitsbereich digitalisieren
Die digitale Plattform NOA bietet zahlreiche Vorteile für die Medizinhygiene, indem sie es schafft, Hygieneprozesse effektiv zu digitalisieren. Mit NOA kommt etwa eine IoT-Anbindung, um Daten in Echtzeit zu sammeln und zu analysieren.
Die intuitive Bedienbarkeit, die einfache Integration in vorhandene Systeme und der hohe Grad an Automatisierung machen NOA zu einem angenehmen Helfer im Gesundheitswesen. Mit der zeitsparenden, benutzerfreundlichen und effizienten Plattform werden Hygieneprozesse verbessert und die Gesundheit von PatientInnen und Personal geschützt.